TYPO Berlin, Tag 1, 19 Uhr: Peter Biľak

Peter Biľak ist Grafiker und Schriftgestalter mit Sitz in Den Haag. Neben seiner angewandten Arbeit unterrichtet er an der Königlichen Akademie der Künste in Den Haag. Er war der erste, der mit seiner Foundry Webfonts auf den Markt brachte. Vorkurzem feierte er die Launch seines »Magazin für überraschende Kreativität« – »Work That Works«.
 
Zuerst gibt er eine kurze Zusammenfassung der Themen, die er in den letzten Jahren auf der Typo Berlin besprochen hat. In seinem heutigen Talk »Das Beste am Design« spricht er darüber, was er am Besten am Design findet. Er glaubt, dass wir in dem, was wir machen, mittlerweile sehr gut geworden sind. Aber er erinnert sich auch an seine Zeit als Student, in der er jeden Tag etwas Neues gemacht hat, jeden Tag etwas Neues gelernt hat und was für ein Gefühl das war. Er versucht dieses Gefühl auf seine aktuelle Arbeit zu übertragen – »man wird dafür bezahlt, was komplett Neues auszuprobieren, was kann es besseres geben?«

Nicht alle Designstudenten werden auch in Designstudios arbeiten, aber das ist nicht schlecht, man kann ihre Fähigkeiten und was sie gelernt haben an vielen Orten gebrauchen. 
Im weiteren stellt er Bespiele aus seiner Arbeit vor, in dem er dieses Prinzip anwenden konnte. Zum Beispiel konnte er vor einer Weile mit einem Theater arbeiten. In Mannheim hat er Tanz und Typografie in diesem Kontext verbinden können. 

Peter Biľak zeigt anschließend ein Video mit einer Choreografie. Es scheint als tanzten zwei Personen miteinander, doch die Formen überlappen sich mehr und mehr und bilden neue Formen. Er sagt, er arbeitet sehr gern mit Video, da es für ihn eine andere Herangehensweise als Druck darstellt. In kurze kam er auch in den Genuss für ein Amsterdamer Tanzfestival einen Film mit den dazugehörigen Kostümen zu gestalten. Die Kostüme sind reduziert – schwarz weiß – grafische Muster. Auch hier arbeitet er wieder mit Überlagerungen und so werden die Muster immer komplexer je mehr sich die Wege der Protagonisten schneiden. Bis sich bei Überlagerung aller Protagonisten eine schwarze Fläche bildet. Seine Kenntnisse im Video konnte er nun auch in einer zweiten Richtung vertiefen und zwar im Zusammenhang mit dem Magazin »Work That Work«. Es erlaubte ihm sich im Feld der Dokumentarfilme zu erproben. »A Tiny Country with big ideas« wurde gerade erst fertiggestellt. Er zeigt uns einen Trailer vom Film.

Letztes Jahr hat er, »wie auch viele Deutsche«, seine Ferien auf Mallorca verbracht. Dort hat er die speziellen Fliesen entdeckt, die nicht bemalt sind sondern aus verschieden gefärbten Zement hergestellt und anschließend zu einer quadratischen Fliese verklebt werden. Er hat sich gefragt, ob es auch möglich ist eine Form von Fliese zu entwickeln, die je nach Kombination, viele Muster generieren würde. Nach vielen Skizzen hat er eine scheinbar einfache Form gefunden aus der er wahnsinnig viele Muster generieren konnte. Er ging auf eine Fliesenfirma aus Mallorca zu, die ihm half, sie zu produzieren. Er zeigt Fotos aus seinem Haus, in dem die Fliesen schon in unterschiedlichen Mustern ihre Anwendung fanden.

So was ist gutes Design? Für ihn ist es nicht nur etwas wertvolles zu gestalten. Für ihn ist es, wenn alle Beteiligten davon profitieren. Alle werden fair bezahlt und der Nutzer ist zufrieden. Das will er in seiner Arbeit weiterhin so leben.

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