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TYPO Berlin, Tag 3, 12:00 Uhr: Paul Barnes

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Die meisten Menschen fragen sich ab einem bestimmten Alter – und manchmal geradezu obsessiv: Woher komme ich? Das gleich könnten wir fragen, wenn es um Schrift geht: Woher kommen die Zeichen, die wir nutzen? Und wie können sie uns helfen, unsere Zukunft zu gestalten?

Paul Barnes machte sich auf die Suche nach seiner Familie auf den Friedhöfen Cornwalls und entdeckte die Buchstaben der Vergangenheit und wie sie die Form unserer heutigen Schrift prägen. Und er fand die Inspiration für mehrere seiner Schriften: Dala Floda, Dala Moa and Chiswick.

In seinem heutigen Vortrag zeigte Paul sehr aufschlussreich, wie er zu seinen Schriftentwürfen kommt, woher er die Inspiration nimmt und wie unterschiedlich die Wege zum fertigen Schriftbild sein können.

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Paul Barnes ist Grafikdesigner und spezialisiert auf Lettering, Typografie, Schriftgestaltung und Publikationsdesign. Zusammen mit Christian Schwartz leitet er die international renommierte Typefoundry Commercial Type. Anfang der 1990er Jahre arbeitete er für Roger Black in New York, wo er am Redesign zahlreicher Magazine beteiligt war. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er Art Director der Musikzeitschrift Spin. Seit 1995 lebt und arbeitet er in London. Seit langem kooperiert er mit Peter Saville. Zu ihren gemeinsamen Projekten zählen IDs für Givenchy‚ »Original Modern« für Manchester und das Logo für Kate Moss.

Barnes wirkte als Berater für Wallpaper*, Harper’s Bazaar, Frieze und viele andere Publikationen. Seine Schriften spiegeln sein Interesse an Tradition und Moderne wider. Das belegt der zeitgenössische Entwurf für Björk ebenso, wie die klassische Moderne bei Brunel im Condé Nast Portfolio. Als Consultant für The Guardian entwarf er, wiederum zusammen mit Christian Schwartz, die Guardian Egyptian. Aus seinem Studio stammen auch die Fonts für den National Trust in England, die Ziffern für Puma bei der WM 2010 und jüngst die Zahlen für die englische Fußballmannschaft für Umbro. Ein Barnes-Schwartz-Projekt war die Publico für Commercial Type. Alleinentwürfe sind Austin, Dala Floda und Marian.

Nach dem Redesign des The Guardian erhielt Paul Barnes als Mitglied des Teams von Mark Porter den D&AD Black Pencil. Das Design Museum ernannte ihn zum »Designer of the Year«. Im September 2006 wählte Wallpaper* ihn zusammen mit Schwartz zu einem der vierzig einflussreichsten Designer unter 40. Im Folgejahr führte ihn The Guardian als einen der fünfzig besten Designer Großbritanniens.

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