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TYPO Tag 3, 15 Uhr, Erik Spiekermann, Konstantin Grcic, Mateo Kries

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Eine anregende Gesprächsrunde bildeten heute Nachmittag in der Hall Erik Spiekermann, Konstantin Grcic und Mateo Kries zum Thema Haltung und Vorbilder. Es ist, wenn man einen Blick auf die Geschichte im Design wirft, ein zyklisches Diskussionsthema. Während in den 20er Jahren vor allem die gute Form im Vordergrund stand, spielt heute besonders soziale Gestaltung oder Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Mateo Kries sieht in der Haltung eine Ambivalenz zwischen Dienstleistung und Handschrift, die je nachdem vielleicht störend, aber auch hilfreich sein kann für den Ausdruck.

Erik Spiekermann sucht einen Ausgleich in der Zufriedenstellung der einzelnen Mitspieler in einem Projekt, zu denen Auftraggeber, Endnutzer und der Designer selber zählen. Natürlich sollten Kunden glücklich mit dem Ergebnis sein, aber ohne den Freiraum, der dem Designer gegeben werden muss, und der Handschrift des Gestalters wird es zu einer rein körperlichen Arbeit, ohne Seele, die nicht gut genug ist. Somit wird die Haltung überlebenswichtig. Diese Haltung setzt, wie Konstantin Grcic einwirft, schon in der Struktur und Größe des Unternehmens – und noch wichtiger – im Kopf ein. Wichtig ist aber auch, so sehr man sich Vorschriften und Haltungen setzt, sich auf Situationen einlässt, um Dinge entstehen lassen zu können. Das war auch Eriks »Rezept zum Erfolg«, seine Neugier und Offenheit – und die gute alte Schulbildung, von der er noch heute oft profitiert.

Klar ist aber, um die Haltung zwischen Dienstleistung und Induvidualität anzusetzen: »Der Künstler macht, was er will. Der Designer will, was er macht.«

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