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F2F, die 10. Ausgabe

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Von ganz schräg bis wirklich unglaublich. Ein Wechselbad. Am Freitag war ich in Ludwigsburg bei der 10. Ausgabe der Face to Face. Ein tolles Konferenzformat bei dem der Dialog zwischen professionellen Gestaltern und ihren Auftraggebern im Mittelpunkt steht. Henning Horn macht mit seinem Team ein klasse Job, Hut ab. Ich mag Konferenzen, bei denen ich Dinge höre und sehe, die ich vorher noch nie gesehen habe.

Fein waren die Vorträge von UBS mit Linotype, der Beweis wie identitätsstiftend eine Schrift für ein Unternehmen sein kann. Der Prozess des Designs hat ca. 4 Monate gedauert. Wunderschönes "K". Bestnote!

Mit Wiener Charme hat Fidel Peugeot/Walking Chair seine Arbeit für die Marienapotheke gezeigt. Fress die Pillen, mach aus den Blisterverpackungen Lampen! Ein virtuos-verspieltes Arbeiten mit einer riesigen Portion Humor, Frohsinn und Warmherzigkeit.

Leonardo: Markenevolution vom Glashändler zur Lifestylemarke (präsentiert von Oliver Kleine, Managing Partner, Glaskoch B. Koch jr., Bad Driburg. und Prof. Dr. Gerdum Enders, Managing Partner, Global Mind Network, Kassel.) hat gezeigt, dass aus manchen Jungs mit Goldlöffelchen nicht nur schnöselige Porschefahrer werden. O. Kleine hat sein handwerk gelernt (St. Gallen) und in den letzten 10 Jahren das Unternehmen beeindrucken umgekrempelt. Well done, smart boy.

Das Format 10 x 10 Dias in 10 Sekunden (Quicky) finde ich dagegen schwierig. Pecha Kucha funktioniert da schon besser. Und über dem Beitrag "Design als Hilfsmittel für Entscheidungsprozesse in der Vorstandsetage" möchte ich nur eins sagen: nichts!

Der Vortrag "Das weiße Herz, oder: Warum wir ein Symbol für »Dialog« brauchen" war auch eine ganz schräge Nummer. "Das weiße Herz" steht für die ethischen Grundsätze "Dialog-Bereitschaft" und "Unvoreingenommenheit". Das Ziel von "Das weiße Herz" ist es, möglichst viele Menschen in einen Dialog über diese ethischen Grundsätze zu bringen und mit diesen Menschen eine Art globalen Wertekanon zu entwickeln, der dann Einzelpersonen, Organisationen und jeglichen Gesellschaftsformen als eine Art "Code of Conduct" zur Verfügung steht. (Auszug aus der XING Gruppe welche seit Gründung am 01.03.2010 aus 17 Mitglieder besteht.) Ich werde nicht beitreten.

Verzaubernd war der letzte Vortrag von François Delarozière & Pierre Orefice aus Nantes (Haha... die Franzosen und die Sache mit den Fremdsprachen!). Les machines de l'île ist ein unglaubliches Projekt bei dem alte Werften umgebaut wurden zu einem Museum. Mich hat es an Jules Vernes erinnert. Ein Elefant, 12m hoch, 8m lang und 50t schwer befördert mit 1-4 kmh Passagiere durch die Stadt. Einfach mal die Website anschauen. Der Illustrator hat eine Menge schöner Poster gemacht. Manche davon verkaufen sich 80.000 mal pro Jahr, er bekommt 10% der Einnahmen. Ein Lehrstück, Stuttgart 21 sollte mal eine Reise nach Nantes machen!

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