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Sensations&Services

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Was ist „Sensations&Services“?
„Sensations&Services“ bietet z.B.großen Wirtschaftsunternehmen Dienstleistungen in Form von Medienkonzepten an, die wie gewünscht, einen wirtschaftlichen Erfolg oder Prominenz garantieren. (Diplomkonzept von Lena Buchholz)

Wie funktioniert es?
Potentielle Kunden werden mit Filmen, die erfolgreich umgesetzte Aufträge dokumentieren, geworben. Interessierte Firmen treten mit ihrem Anliegen an „Sensations&Services“ heran. Es wird eine geeignete Strategie entwickelt. Diese basiert auf Manipulation von Produkten oder Inszenierung von Situationen. In Kombination mit der passenden Darstellung und Berichterstattung,(die den Erfolg dieser Medien-konzepte maßgeblich bestimmt), werden die Informationen dann über die Medien einem großen Publikum zugeführt. Die Zielgruppe reagiert und konsumiert darauf wie beabsichtigt.

Wozu „Sensations&Services“?
„Sensations&Services“ ist das Ergebnis einer Systemkritik. TV als mächtiges Medium lässt sich auch dazu benutzen, Menschen für bestimmte Zwecke zu instrumentalisieren. Über die Art der Darstellung kann die Meinungsbildung von Menschen maßgeblich beeinflusst werden. Denk- und Verhaltensmuster sind leicht programmierbar. Die öffentliche Meinung kann gezielt gesteuert werden.

Fazit:
Es geht um eine aktive Sichtweise im Umgang mit Medien. Eine wache Beobachtung, die nichts als selbstverständlich hinnimmt, sondern hinterfragt.

Die Filme:
Durch jeden Film führen Texteinblendungen. Sie erklären und sind statisch angelegt.
Die Animationen illustrieren die Texte in abstrahierter Form. Es tauchen bekannte Bilder aus den Medien auf, ihre Aussagen stehen dabei in einem ironischen Kontext.

97% aller deutschen Haushalte haben einen TV-Anschluss. Durch die Visualität, Verbreitung und Unmittelbarkeit ist das Fernsehen das mächtigste Medium unserer Zeit. Doch die Medien haben sich immer mehr von ihrer klassischen Rolle- der Recherche und Verbreitung von Informationenwegentwickelt und setzen ihren Schwerpunkt auf Unterhaltung. Quoten sind die Basis für das Bestehen eines jeden Senders. Sie müssen stimmen, doch das erreicht man nicht zwangsläufig über die Qualität. Da es Bevölkerungsgruppen gibt,die offensichtlich geringere Ansprüche an das TV-Programm stellen, geben die Sender den Zuschauern, was sie verlangen.
Private Medien sind Nachfragemedien; die Öffentlich Rechtlichen finanzieren sich hingegen über Gebühren. Doch trotzdem brauchen letztere Zuschauermehrheiten, um nicht ins gesellschaftliche Abseits zu geraten und ihre Existenz zu gefährden. Um den Konsumenten nachhaltig an sich zu binden, muss dauerhaft sein Interesse geweckt werden. Doch das Medium an sich lässt sich nicht nur zum Quotenfang benutzen, sondern auch, um den Menschen für inhaltliche Zwecke zu instrumentalisieren. Durch entsprechende Berichterstattung können Ereignisse eine so starke Kraft gewinnen, dass sich durch sie z.B. Wahlen entscheiden können. Sogar Produkte können in den Fokus gerückt oder etwa vom Markt vertrieben werden.

Viele Nachrichten basieren zwar auf Fakten, doch über die Art der Darstellung kann die Meinungsbildung der Menschen maßgeblich beeinflusst werden. Ihre Denk- und Verhaltensmuster sind leicht programmierbar. Auf diese Weise kann die öffentliche Meinung gezielt gesteuert werden. Auch die Medien selbst können für die Zwecke Anderer instrumentalisiert werden, z.B. durch gezielt eingesetzte (Fehl-)Informationen aus Wirtschaft und Politik. Über die Medien können also auch große Unternehmen Einfluss auf die Stimmung im Land nehmen. Daher geht es um eine aktivere Sichtweise im Umgang mit den Medien. Eine wache Beobachtung, die nichts als selbstverständlich hinnimmt, sondern immer ein wenig zweifelt und hinterfragt.

Fazit: Programme sollten sich in Bezug auf ihre Inhalte und Gestaltung innovativer und intelligenter weiterentwickeln als bisher.

Das fiktive Unternehmen „Sensations&Services“ bietet großen Wirtschaftsunternehmen und Institutionen Dienstleistungen in Form von Medienkonzepten an, die wie gewünscht, einen wirtschaftlichen Erfolg oder nachhaltige Prominenz garantieren. Zur Akquisition werden potentiellen Kunden kleine Werbefilme geschickt, die erfolgreich umgesetzte Aufträge dokumentieren. Interessierte Firmen treten dann mit ihrer Problematik an „Sensations&Services“ heran. Nach der Situationsanalyse wird eine geeignete Strategie zur Lösung entwickelt. Diese basiert auf der Manipulation von speziellen Produkten oder der Inszenierung von Situationen. In Kombination mit z.B. der Art der Darstellung und Berichterstattung (die den Erfolg dieser Medienkonzepte maßgeblich bestimmt), werden die Informationen dann über die Medien einem großen Publikum zugeführt, damit schließlich die Zielgruppe wie beabsichtigt reagiert und konsumiert.

„Sensations&Services“ ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit den Medien.Weil das Medium Film, zwei der wesentlichen menschlichen Sinne anspricht und so die kritische Arbeit anschaulich und überzeugend macht, eignet es sich am besten zur Umsetzung.


Interview mit Lena Buchholz

Slanted: Gib uns bitte ein paar Informationen über Dich und/oder die Firma, für die Du arbeitest.
Lena: Im Februar2007 habe ich mein Diplom im Bereich Kommunikationsdesign/Grafik an der Fachhochschule Dortmund gemacht. Seit dem lebe ich in Hamburg und arbeite dort in einer Werbeagentur.

Slanted: Was ist Deine Grafikdesign Richtung? Wie würdest Du Deinen Stil bezeichnen? Wo liegen Deine Stärken?
Lena: Während meines Studiums waren meine Schwerpunkte Konzeption & Entwurf, Illustration und Typografie. Mein Stil ist sehr frei, ich mixe oft unterschiedliche Materialien, meine Arbeiten bestehen z.B. aus Scans,Zeichnungen,Fotos,u.s.w. Das Ergebnis ist bunt,lebendig und kontrastreich und hat so eine spontane Ästhetik die ich mag.

Slanted: Wo arbeitest Du am liebsten?
Lena: Hauptsächlich arbeite ich an meinem Arbeitsplatz in der Agentur,manchmal kann ich dabei auch draußen sein.

Slanted: Was inspiriert Dich?
Lena: Inspiration ist überall zu finden z.B.in Büchern,Magazinen,Musik,Städten,Menschen...

Slanted: Welche Bedeutung hat für Dich Design?
Lena: Ich bin froh dass mein Hobby auch gleichzeitig mein Beruf ist.

Slanted: Kannst Du uns eine kleine Beschreibung Deiner Arbeit geben?
Lena: Ich habe die fiktive Firma "Sensations & Services"geschaffen, die nach Bedürfnissen ihrer Kunden Skandale und Sensationen kreiert um diese über die Medien einem großen Publikum zu präsentieren. Das Diplom besteht aus vier 2D-Animationsfilmen und einem Introfilm auf DVD die die "Referenzprojekte" dieser Firma dokumentieren. Die Bildsprache der Filme ist bunt und trashig. Der Kollagestil lässt die Filme dynamisch und spontan wirken. Die Themen der einzelnen Filme werden durch Texte erklärt. Die Animationen illustrieren die Texte in abstrahierter Form.

Slanted: Warum hast Du diese Arbeit gemacht? Wie bist Du auf die Idee gekommen? Was steckt dahinter?
Lena: Ich wollte ein aktuelles Thema behandeln und gleichzeitig auch kritisch sein. Die Idee ein fiktives Unternehmen zu gründen eignete sich gut dafür das Thema inhaltlich als auch grafisch zu übertreiben.

Slanted: Was möchtest Du mit Deiner Arbeit erreichen/aussagen?
Lena: Die Filme sind das Ergebnis einer Systemkritik. Die Medien können die Meinungsbildung der Menschen stark beeinflussen.Durch z.B.die Art der Dartsellung von Sachverhalten sind Denk-und Verhaltensmuster leicht programmierbar. Die öffentliche Meinung kann gezielt gesteuert werden. Es geht um eine aktivere Sichtweise im Umgang mit Medien. Der Zuschauer soll eine wachere Beobachtung entwickeln, mehr zweifeln und hinterfragen.

Slanted: Arbeitest Du eher darauf los oder gibt es lange Konzeptionsphasen?
Lena: Gerade bei dieser Arbeit gab es eine sehr lange Konzeptionsphase. Ich habe sehr viel Material gesammelt und dann nach und nach das Konzept entwickelt. Die Entscheidung die Arbeit als Film umzusetzen war erst gar nicht geplant hat sich dann aber als passender herauskristallisiert. Parallel zur Ausarbeitung des Konzepts habe ich dann das Animationsprogramm "After Effects"gelernt
und ein Sound-Design Seminar belegt.

Slanted: Wie lange hast Du an Deinem Werk gearbeitet?
Lena: Insgesamt waren es ca. 9 Monate.

Slanted: Wer hat Dich betreut und wie hast Du davon profitiert?
Lena: Herr Prof.H.D.Schrader und Frau Seitz von der Fachhochschule Dortmund haben mich betreut. Ich habe in der Zeit viel gelernt und bin froh dass ich auch in andere Bereiche einsteigen konnte.(Animation/Sound)

Slanted: Hast Du Deine Arbeit handgemacht (gedruckt, veredelt etc.)?
Lena: Die Arbeit besteht aus einer DVD mit den Filmen und Menü. Dazu gibt es als Drucksache ein Konzeptbuch mit vielen Screenshots aus den Filmen.Das Buch ist wie die Filme auch im fragmentalen Gestaltungsstil gehalten.

Slanted: Hast Du Vorbilder? Was interessiert Dich an dieser/n Person/en?
Welche Arbeiten gefallen Dir?
Lena: Vorbilder würde ich sie nicht nennen, aber es gibt einige verschiedene Künstler deren Arbeiten ich toll finde,z.B. David Hockney,Daniel Richter,Jonathan Meese,Sean Scully,..

Slanted: Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Lena: Erfahrungen sammeln und immer weiter entwickeln...

Danke und alles Gute!










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