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anyway

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anyway soll ein Reisemagazin sein, sie titulieren sich selbst mit "the most charming way to travel". Doch unter Reisen stelle ich mir wohl etwas anderes vor als die Leute des Magazins: Land und Leute, Abenteuer, ruhig auch mal Dreck, so muss es sein. All das findet man nicht in anyway. Hier tätigt höchstens mal einer mit schickem Köfferchen und dazu passenden Schuhen, versteht sich, einen Businesstrip und besucht das hippste Lokal der Metropole um dort gewesen zu sein. Lifestyle eben.
Doch eigentlich wirkt es so, als würde hier gar keiner eine Reise tun. Von einem Reisemagazin erwarte ich mir spannende Reportagen. Doch die Themen von anyway lassen mich eher gähnen. Zum x-ten Male wird Hotel Fox vorgestellt, die Interviews (u.a. mit Leuten von VW??) sind eher mau, die Texte schrammen an der Oberfläche dahin, nichts, das mich berührt, anrührt, bewegt. Die Texte packen mich nicht, wie denn auch – es wurde nichts erlebt, das einen mitreißen könnte.

Im Editorial steht: »Sie halten die Pilotausgabe von anyway in Händen. Es ist ein neues Reisemagazin, viel mehr aber noch ein Navigator durch lokale Lifestyle-Welten für globale Mobilizer.« Meine Meinung zu diesem Wortgedresche könnte bildhaft so ausgedrückt werden: mein Sprachzentrum muss stark kotzen.

anyway sollte auf jeden Fall in Bewegung kommen und etwas ändern, damit das Magazin nach der Nullnummer weiter besteht. Für 5 Euro erwartet man sich doch heutzutage einfach mehr. Da lege ich lieber etwas drauf und kaufe mir ein Geo.

Reisen ist ohne Zweifel geil, aber anyway ist es nicht.






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