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Javier Mariscal: Estudio Mariscal und der Animationsfilm Chico & Rita.

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Der spanische Designer Javier Mariscal wurde 1950 in Valencia geboren, lebt und arbeitet seit 1971 in Barcelona. Ein Designer, der sich nicht festlegen lässt, er schuf das Maskottchen der Olympischen Spiele von Barcelona 1992, und entwarf für Moroso, Alessi, Lalique, Magis, Camper, Phaidon und Uno Design. Auch Twipsy, das Symbol der Expo 2000 in Hannover stammt aus seinem Studio. Für H&M in Barcelona, das Gran Hotel Domine in Bilbao und eine Etage des Hotel Puerta América in Madrid war Mariscal als Innenarchitekt tätig. Ende 2010 feierte sein zusammen mit Fernando Trueba realisierter Animationsfilm Chico & Rita Premiere.

Wir erlebten einen sehr emotionalen, leidenschaftlichen Vortrag. Zuerst präsentierte uns Javier Mariscal im Schnelldurchlauf einige Projekte aus seinem Designstudio. Er ließ einen Film ablaufen, in dem sich alles bewegte, alles veränderte sich schnell, es waren immer mindestens drei Bilder gleichzeitig zu sehen, dabei bauten sich die Schriften und Logos ab und auf und tanzten und hüpften zwischendurch. Alles war unterlegt mit kubanischer Musik und seinen Kommentaren, z.B. "Hier haben wir für ein Restaurant gearbeitet, das Ikea heißt. Das ist natürlich nicht das richtige Ikea." ... mehr Worte machte er nicht, er hatte gar keine Lust über diese Projekte zu sprechen.
Und dann sein Ausruf: "PLEASE!!! The music is so important!!!" Die Musik wurde lauter gestellt, man dachte schon an laue Sommernächte mit Freunden und fing schon fast an den Fuß im Rhythmus mitzuwippen, denn Javier Mariscal tänzelte und schwang die Hüften die ganze Zeit, sein Vortrag war eine kleine Performance.

Wir sahen ein Making-Of des Films Chico & Rita. Wir tauchten ein in die damalige Zeit, der Film spielt in Havanna, New York City, Las Vegas, Hollywood und Paris. Es ist die Geschichte des kubanischen Musik in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren. Und es ist natürlich die Liebesgeschichte zwischen dem Pianisten Chico und der Sängerin Rita.
Wir erfuhren viele Details über den Film, die Schauspieler, die Sänger, die Musiker, sahen Fotos vom heutigen Havanna, Szenen aus Dokumentationen über das damalige Havanna, das Licht, die Farben.
Im Anschluss konnte man den 90-minütigen Film auf großer Leinwand sehen, ein gelungener Abschluss des ersten Typotages.

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