TYPO Berlin, Tag 2, 16 Uhr: Luke Stockdale

Der Australier Luke Stockdale hat seine eigene Schilderfabrik, in der er mit seinen Freunden handgefertigte Displays und Schilder baut. Dabei benutzen sie aktuelle wie auch alte Techniken, die sie zeitnahe auf ihrer Webpräsenz »Church of Signtology« ins Netz stellen und auch als Buch publizieren wollen.

Er beschreibt seine Firma nicht als einfache Displayfirma, da sein Fokus aus Interdisziplinarität liegt. Sie arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken und formen daraus die Schilder. Er zeigt Bilder der unterschiedliche Umsetzungen, vom Klassischen Neonschild bis hin zum Fliesendekor. Er unterstreicht, dass es für ihn wichtig sei, dass es nicht immer eine eins zu eins Umsetzung eines Logos ist, sondern dass er und seine Mitarbeiter den kreativen Freiraum bekommen, die passende Lösung für jeden Auftrag zu finden.

Er kommt aus der klassischen Printrichtung und das beeinflusst ihn immer noch, sagt Luke Stockdale. Um dies zusätzlich zu verdeutlichen zeigt er einige Projekte außerhalb des Schilder-Kosmos. Für eine Arbeit zum Thema Trump erntet er Beifall. Er erzählt, dass das Haus seiner Mama durch einen Buschbrand in Australien vernichtet wurde. Da sie keines gefunden haben, dass ihnen zusagte, beschloss Luke das Haus selbst zu Gestalten. »Ich hab mir einfach SketchUp runter geladen.« 

Danach fing er dann an Schilder zu gestalten. Er zeigt Bilder von seinem ersten kleinen Shop in Nashville. Am Anfang orientierten sie sich noch an den klassischen Gestaltungen mit den vielen kleinen Glühbirnen in den einzelnen Buchstaben. Er sagt mittlerweile verstehen sie sich aber mehr als Designstudio als als Schildermacher. Als er zeigt, was seine direkte Konkurrenz ist, wird schnell klar, was ihn und seine Firma klar von ihnen abgrenzt. Sie sind nicht nur stark in Fertigungstechniken sondern auch Designer. 
Luke Stockdale spricht über den Prozess und den Wandel in der Arbeit als Schilderproduzent, wie die Hand-Letterer von den Computern abgelöst wurden und was Designer oft vergessen: Die Schriften sind oft beleuchtet, die müssen wasserdicht sein, da sie oft außerhalb von Gebäuden angebracht werden und sie sind oft sehr groß, besonders wenn sie auf Dächern angebracht werden. Wir können es mit dem Design von Schildern schaffen, dass unsere Straßen wirklich anders aussehen.
 

An dem Beispiel des »Typo« Logos zeigt er, wie er vorgehen würde, wenn er dafür ein Schild gestalten würde. Er zeigt, wie sehr man das Logo verändern würde um daraus ein Schild machen zu können. Er hat ein paar Plakate mitgebracht, die Beschreiben, wie man ein gutes Schild gestaltet. Es gibt ein kleines Handgemenge nach dem Vortrag, da jeder eines der wenigen und heißbegehrten Schilder ergattern möchte.