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TYPO Tag 3, Triboro, 16 Uhr

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Das Designerduo Triboro nimmt uns mit auf eine Reise zu den Inspirationsquellen ihrer Ideen. Sie arbeiten in New York, Stefanie Weigler ist geborene Düsseldorferin und ging 2004 in die USA, David Heasty kommt ursprünglich aus Dallas. 

Es ist New York City, das pulsierende Leben, der Kontrast der Gegensätze, Kunst und Kommerz, das Aufeinanderprallen unterschiedlichster Lebensweisen, die Menschen, die Architektur der Stadt, die unvergleichliche Vielfalt, Ästhetik und Dynamik, alles was die Stadt zu bieten hat, beeinflusst sie. Es ist ein „candy store“ für Designer. Sie gestalten nicht in einer bestimmten Art und Weise, sie beginnen immer wieder neu, sie vertrauen auf ihre Intuition, suchen das, was sich richtig anfühlt und die Herzen höher schlagen lässt. Sie lassen sich von historischen Spuren begeistern, zum Beispiel vergangene Fassadenwerbung, die im Prozess des Verschwindens ist, oder handgeschriebene Typografie, sie haben einen Sinn für die Patina von Orten und Gegenständen. 

Sie arbeiten nicht nur für namhafte Kunden, wie GQ Magazine, BLK DNM, MoMA und Justin Timberlake, sie starten auch eigene Projekte wie die Subway Map von New York. Mit den Plänen der Londoner oder Berliner U-Bahn im Kopf stellten sie sich der Herausforderung, auch für New York eine geordnete und lesbare Map zu gestalten und gingen dabei sogar noch einen Schritt weiter, indem sie mit nur einer Farbe arbeiten wollten. Die sich daraus ergebende Besonderheit sind die Hervorhebung der einzelnen U-Bahn-Stationen, nicht der U-Bahn-Linien, wie man es von Berlin kennt. Herausgekommen ist eine in Neon-Rotorange gedruckte limitierte Auflage, die sie auch in U-Bahnhöfen selbst testeten.

Ein sehr starker Aufmerksamkeitsfaktor bei BLK DNM ist das immer übergroß eingesetzte Logo ganz pur in schwarz-weiß. Dazu kommen Fotos von Models, die mit dem Rücken dem Fotografen zugewandt agieren. Es wird mit der Bekanntheit der Models gespielt, die Namen werden groß dazugesetzt, man hat sofort ein Bild von beispielsweise Gisele Bündchen im Kopf.

Für das Café Standard recherchierten Triboro in der Nachbarschaft und fanden heraus, dass Künstler wie William S. Burroughs und Jim Jarmusch dort lebten und arbeiteten, versetzten sich in die Zeit und experimentierten mit einer originalen Schreibmaschine. Die Identity für das Café beinhaltet nun genau diese Schreibmaschinenbuchstaben.

Sie spielen mit Typografie, beispielsweise haben sie für das von nike gewünschte NYC-Logo einen Weg gefunden, NYC nur durch Entfernen einzelner Elemente im nike-Logo entstehen zu lassen. Eine einfache wie beeindruckende Weise, diese beiden Logos miteinander zu verbinden.

Das Schlusswort von Triboro ist „Keep the eyes open and look around, you can find the inspiration everywhere“.

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