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Caslon Surroundings

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Sonntagnachmittag und ein bisschen Zeit, wieder im Internet rumzukruschdeln... und genau dafür gibt's eine weitere Diplomvorstellung für Euch. Es dreht sich um die "Caslon surroundings" von Klaas Horeis.

Er nahm sich zum Thema, einen neue Schrift zu entwickeln und zu präsentieren, die er "Caslon surroundings" nannte. Diese Schrift besteht aus 155 Einzelzeichen, wobei jedes Zeichen wiederum aus Kleinbuchstaben der Caslon 540 gestaltet ist. Die Schrift ist unterteilt in 4 Schnitte: Buildings, Nature, Species, Ornaments. Des Weiteren nimmt die Schrift Bezug auf die Geschichte von William Caslon.


caslon surroundings species

Zusätzlich zum Font ist eine selbstgedruckte, 3-farbige Schriftmusterbroschüre, im Nyloprintdruckverfahren an einer Andruckpresse enstanden. Die Auflage beträgt 30 Stück und ist unter anderem auf der Leipziger Buchmesse erhältlich. Außerdem sind 2400 selbstgedruckte Postkarten mit 12 verschiedenen Motiven und 80 Plakate produziert worden. 2 Plakate und 2 Postkarten liegen jeder Schriftmusterbroschüre bei, wie auch die Font-CD. 10 Exemplare beinhalten auch einen selbstgefrästen Holzbuchstaben der dem Paket beigelegt wird.


caslon surroundings nature

Vielleicht habt ihr die Artikel in der Page und Novum gesehen, wo seine Diplomarbeit bereits vorgestellt wurde. Ein ausführliches Interview dazu, gibt es jetzt bei uns und für euch!


caslon surroundings ornaments


caslon surroundings buildings

Gib uns bitte ein paar Informationen über Dich und/oder die Firma, für die Du arbeitest.

Hallo. Ich heisse Klaas, wurde 1979 in Cuxhaven geboren. Nach der Schule ging es im Jahr 2000 nach Hamburg, wo ich eine Ausbildung zum Mediengestalter Digital- und Printmedien gemacht habe. Im Anschluss studierte ich Kommunikationsdesign an der HAW-Hamburg Departement Design. Während dieser Zeit habe ich für eigenen kleinen Kundenstamm freiberuflich gearbeitet. Im März diesen Jahres habe ich mein Diplom im Bereich Kommunikationsdesign abgeschlossen.

Was ist Deine Grafikdesign Richtung? Wie würdest Du Deinen Stil bezeichnen? Wo liegen Deine Stärken?

Grafikdesign Richtung ... das ist schwer zu sagen. Ich würde mal behaupten, dass es bei mir keine wirkliche Richtung gibt. Schwerpunkte liegen vorallem in typografischen Arbeiten und klar, strukturierten Design. Wichtig für mich ist vorallem, dass man sich mit den Sachen auseinandersetzt, den Kontext betrachtet wo sich das Design befindet. Da, wo es sich anbietet sind meine Arbeiten oftmals mit einer kleinen Prise Humor behaftet. Stärken liegen wohl im genauen Hinsehen und Zuhören.

Wo arbeitest Du?

Am liebsten arbeite ich zuhause, jedenfalls war es bei meiner Diplomarbeit so. Die Idealvorstellung später wäre wohl eine Bürogemeinschaft von 3-4 Leuten, evtl. auch aus verschiedenen Bereichen, dass wäre was ... Also wer Lust hat kann sich gerne melden.

Welche Bedeutung hat für Dich Design?

Eine ziemlich große. Jedenfalls da, wo Design einen berührt und man es nicht in der heutigen Informationsflut einfach "übersieht". Es macht mir ebenso viel Spaß ein durchdachtes Leitsystem zu betrachten wie über einen Sticker in der U-Bahn zu lachen. Solange es einen in irgendeiner Weise beeinflusst und es einem irgendwie hilft hat es für mich eine starke Bedeutung.

Kannst Du uns eine kleine Beschreibung Deiner Arbeit geben?

Caslon surroundings ist ein Open Type-Dingbats-Font. Er besteht aus 155 Einzelzeichen, welche in die 4 Schnitte (Species, Buildings, Nature, Ornaments) unterteilt sind. Jedes Zeichen besteht aus Kleinbuchstaben der Schrift Caslon 540. Viele Zeichen nehmen Bezug auf die Geschichte William Caslons.

Um die Schrift zu präsentieren habe ich eine 32-seitige, 3 farbige Schriftmusterbroschüre mit Hilfe von Nyloprintplatten an einer Andruckpresse gedruckt. Dazu entstanden 2500 Postkarten (12 Motive), ca. 80 A3 Poster und mit Hilfe von Daniel Janssen, 10 Holzbuchstaben der Schrift, welche an der Holzletternfräse hergestellt worden sind.

Warum hast Du diese Arbeit gemacht? Wie bist Du auf die Idee gekommen? Was steckt dahinter?

Die Idee Bilder aus Kleinbuchstaben herzustellen ist nicht neu. Als Ideengeber ist wohl die Arbeit Bemboszoo.com zu nennen, auf die ich 2001 aufmerksam wurde. Doch im Gegensatz zu den ganzen statischen Arbeiten, wollte ich etwas schaffen, wo der Nutzer mit bestehenden Formen selbst etwas Neues gestalten kann. Die digitale Art der Schriftgestaltung bietet im Zusammenhang mit der handgedruckten Broschüre einen schönen, nicht so oft gesehenen Kontrast. (Vielen Dank hier an Peter Brugger!)

Was möchtest Du mit Deiner Arbeit erreichen/aussagen?

Ich bin froh, wenn die Leute sie benutzen, mit ihr spielen. Sie an ungewöhnlichen Stellen einsetzen und verschiedene Kombinationen der Buchstaben ausprobieren. Durch die Schrift vielleicht selbst auf eine neue Gestaltung kommen. Die Schrift eventuell auch ergänzen.

Wie/Wo wäre die ideale Anwendungsweise?

Eine Ideale Anwendungsweise gibt es wohl nicht, dafür ist das Einsatzgebiet zu komplex.
Gut Vorstellen könnte ich mir die Schrift als Ergänzung, Schmuckelement zu Texten.
Eine spannende Illustration könnte ich mir aber ebenso vorstellen.

Worauf an deiner Arbeit bist du besonders stolz? Was gefällt dir persönlich am besten?
gibt es irgendein interessantes oder außergewöhnliches Detail? oder was ist an deinem Werk ganz besonders?

Ich mag meine Nyloprint Schriftmusterbroschüre. Per Hand zu drucken ist echt noch mal ein anderes Erlebnis und dass ein ganz passables Ergebnis, bei so vielen Fehlerquellen dabei rausgekommen ist, macht mich froh und ...ja stolz. Hmmm Detail ... Beim Font ist es wohl der "Hund", Formen an denen man sich schwer satt sehen kann.

Arbeitest Du eher darauf los oder gibt es lange Konzeptionsphasen?

Unterschiedlich, aber meistens längere Konzeptionphasen.

Was inspiriert Dich?

Oftmals inspirieren mich Personen die mal so gar nichts mit Design zu tun haben.

Wie lange hast Du an Deinem Werk gearbeitet?

Also von der Idee bis zum Diplom war es wohl fast ein Jahr. Effektive Arbeitszeit waren 6 Monate, wovon ich 2 Monate allein für die Konzeption und Herstellung der Broschüre gebraucht habe, mit allem organisatorischen Klimbim, der dazu gehört.

Hast Du Vorbilder? Was interessiert Dich an dieser/n Person/en? Welche Arbeiten gefallen Dir?

Mir gefallen die Arbeiten von MuccaDesign aus New York sehr, Sagmeister, Pentagram, Ruedi Baur, Os Gemeos (Graffiti) es gibt da vieles ... Aber am allermeisten mag ich wohl die Strichzeichnungen von meinem besten Freund (der is Sonderpädagoge und hatte in Kunst immer ne 4 oder 5)

Hast du einen Tip für Studenten, die kurz vor ihrer Dipl.- oder Bachelorarbeit stehen?

Verrennt Euch nicht in eurem Thema. Man bekommt während der Arbeit immer so schrecklich viel neue Ideen. Strukturiert euch die Arbeit gut durch (zeitlich). Nehmt Kontakt zu den Leuten auf, deren Sachen Euch gefallen oder Euch weiter helfen können. (DANKE PETER! - DANKE DANIEL & SYLVIA!)

Was sind Deine Pläne für die Zukunft?

Eine Arbeitsgemeinschaft von 3-4 Leuten. Spannende Projekte zu realisieren und weiterhin Spaß an der Arbeit zu haben.

Vielen Dank für dein Interview und viel Erfolg weiterhin!

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