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Frankfurter Buchmesse 2015

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Salman Rushdie eröffnete die Frankfurter Buchmesse 2015 mit einem Plädoyer für Meinungsfreiheit. Und auch die folgenden fünf Tage blieb die Frankfurter Buchmesse ein Ort für Auseinandersetzungen um Wertvorstellungen und die Grenzen der Toleranz. 

Wir haben uns – vor allem in Halle 4.1 – für euch umgesehen und viele Fotos mitgebracht, die euch einen kleinen Eindruck verschaffen sollen. Zwischen all den vielen Neuerscheinungen freuen wir uns natürlich besonders über unsere eigenen Publikationen, wie das neue Yearbook of Type II, das wir euch in Kürze detailliert vorstellen werden, sowie unsere beiden Abreißkalender, den Typo-Klassiker TYPODARIUM 2016 und den Sofortbild-Kalender POLADARIUM 2016, die auf der Buchmesse vorgestellt wurden.

Ganz klar ist aber generell: Die Frankfurter Buchmesse ist für alle, die Bücher gestalten, als Autoren arbeiten oder sogar selbst verlegen ein alljährliches Muss. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr! 

In der offiziellen Pressenachricht heißt es als Bilanz zur Frankfurter Buchmesse 2015:

„Die neuen Nachbarschaften, die durch die Umstrukturierung entstanden sind, stärken das Wir-Gefühl. Sie öffnen aber auch die Augen für neue Geschäftsfelder“, so der Eindruck von Buchmesse-Direktor Juergen Boos. „Es zeigt sich deutlich, dass das internationale Lizenzgeschäft jeder einzelnen Community noch weiter ausbaufähig ist.“ Insgesamt sei die Branche euphorisch: „2015 war die erfolgreichste, geschäftigste Messe seit Jahren! Das haben mir Aussteller aus allen Marktregionen in persönlichen Gesprächen immer wieder bestätigt.“

Und das war die Frankfurter Buchmesse 2015:

· Positive Besucherzahlen: Bis zum Ende des Tages erwartet die Messe insgesamt rund 275.000 Besucher (Fachbesuchertage: 140.474). Das entspricht einem Besucher-Plus von rund 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Medieninteresse ist enorm gewachsen: Die Zahl der akkreditierten Journalisten und Blogger stieg von 9.300 (2014) auf rund 9.900 in diesem Jahr. (Stand: 18. Oktober 2015, 15 Uhr. Zahlen werden um 18.30 Uhr aktualisiert)

· Politische Buchmesse: „Die angespannte weltpolitische Lage hat sich direkt und unüberhörbar auf das Geschehen im Literaturbetrieb niedergeschlagen“, sagte Juergen Boos heute zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse 2015. So zum Beispiel bei Zeruya Shalevs unerwartet persönlicher Schilderung ihres Alltags in Israel beim „Brigitte Live“-Talk. Oder beim Aufeinandertreffen iranischer Verleger mit Friedenspreisträger Navid Kermani im Weltempfang. Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Die Buchbranche hat klar Position für die Meinungs- und Publikationsfreiheit bezogen, die als Menschenrecht unverhandelbar ist, und damit weltweit ein Zeichen gesetzt.“

· Verjüngung – Zur Dynamik trugen auch die Events und Aussteller-Flächen für neue Communities bei: Food-, Handmade- oder Buchblogger hatten eigene Veranstaltungen und sind sowohl als Kreative wie auch als Konsumenten eine Bereicherung fürs Publishing.

Allein beim LovelyBooks Leser- und Bloggertreffen erschienen rund 300 Teilnehmer im neuen Orbanism Space in der Halle 4.1. Der Orbanism Space wurde von Leander Wattig und Christiane Frohmann in Partnerschaft mit der Frankfurter Buchmesse organisiert. Dieser neue Raum hat sich schnell als der Messe-Treffpunkt für die digitale Content-Industrie und ihre Netzwerke etabliert. Stimulierend und selbstbewusst besetzen die jungen Digitalen Podien und Standflächen auch in allen weiteren Hallen der Messe. „Die Buchbranche hat ihre Kontakte zu Start-ups und neuen Marktteilnehmern intensiviert, um gemeinsam innovative Geschäftsmodelle für den Markt zu entwickeln“, begrüßte Riethmüller diesen deutlichen Trend aus Sicht der Buchbranche.

· Das neue Messekonzept – Neue, thematisch sortierte Nachbarschaften beflügeln das Geschäft: „Im Bereich der Gourmet Gallery wird besonders deutlich, wie gut sich Communities auf der Messe abbilden lassen und welche neuen Geschäftsmöglichkeiten sich daraus ergeben. Zum Beispiel fand zwischen der Gourmet Gallery, in der wir zahlreiche neue Aussteller begrüßen konnten, und der Kalendergalerie ein extrem reger Austausch statt“, berichtete Juergen Boos.

· LitAg – Das neue Messekonzept wurde auch von den Agenten und Scouts im LitAg in der Halle 6 begrüßt. Es bedeutete eine neue örtliche Nähe zu den englischsprachigen Verlagen. Laut Organisatoren waren Agenten vor allem an skandinavischer Literatur interessiert. Insgesamt waren hier 620 Agenten aus 32 Ländern vertreten.

· Business Club – Der Business Club der Frankfurter Buchmesse hat sich erneut als zentraler Anlaufpunkt für die kreativen Vordenker und ökonomischen Key-Player des internationalen Inhalte- und Mediengeschäfts erwiesen. Insgesamt nutzen 3.200 Gäste aus 48 Ländern die Fach- und Service-Angebote der Business-Plattform. In der Club-Bilanz stehen auch 1.200 Terminvereinbarungen zwischen den Teilnehmern während der Fachtage.

· Besucher-Wochenende: Am Wochenende zeigte sich, dass echte Literatur-Fans auch dem kalten Wetter trotzen: So drängten sich die Besucher auf der neu gestalteten Agora vor dem Star Wars Poetry Slam. Im beheizten Lesezelt verursachten Literaturstars wie Jenny Erpenbeck so großen Andrang, dass zeitweise die Türen gesperrt werden mussten. Und auch die Cosplayer in ihren fantasievollen Kostümen sorgten dafür, dass das Buchmesse-Wochenende als buntes, abwechslungsreiches Literaturfest in Erinnerung bleibt.

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