Ich möchte mal in die Runde fragen was Ihr vom Deutschen Designpreis haltet?
Der Schriftdesigner Hubert Jocham hat einen Brief bekommen, dass er mit seiner Schrift Mommie für den Deutschen Designpreis nominiert ist.
Der Haken: Man muss erstmal 200 Euro für die Registrierung zahlen und dann, wenn man gewinnt, weitere 2900 Euro.
Aber dafür muss man mit der Schrift erstmal die 3100 Euro verdient haben.....
Laut designpreis.de:
"...ist die höchste offizielle deutsche Auszeichnung im Bereich Design"
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Gast
Registierungs-Kosten sind ja noch ok, aber sorry wenn ich als GEWINNER eine gute Stange Geld zahlen muss für die Veröffentlichung im Award-Buch etc., dann ist das echt eine Sauerei. Aber das ist ja leider nicht nur beim Dt. Designpreis so...
Gast
nichts
Peter Marquardt
Ich halte davon genau so viel wie Juli Gudehus auch:
http://www.juligudehus.net/der_preis_der_preise.html
Gast
Wie wäre es, ein Guerilla-Web-Forum zu gründen, wo sich alle, die nominiert wurden, präsentieren können (akkreditiert durch ihren Nominierungs-Bitte-Zahlen-Sie-Brief), ohne weiter am Wettbewerb teilzunehmen?
Anna Blume
Bezeichnend finde ich, dass der Deutsche Designpreis mit dem "Fidius" ausgezeichnet wurde, dem Fliegenfänger für unfaire Designwettbewerbe.
Auszug von der Fidius-Homepage:
Der vierte Fliegenfänger geht im Bereich Produktdesign an das Ministerium für Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik Deutschland und den Rat für Formgebung als ausschreibende Institution des „Designpreises der Bundesrepublik Deutschland“.
Dieser als „Preis der Preise“ hervorgehobene Wettbewerb beinhaltet eine Fülle von Mängeln, welche die Veranstalter trotz öffentlicher Kritik und einer mehrstündigen Diskussion mit FIDIUS im Wirtschaftsministerium nur ansatzweise behoben haben.
Tausende von Kreativen erhalten alljährlich die frohe Kunde, für diese besondere Auszeichnung „nominiert“ zu sein. Dafür zahlen sie in Unkenntnis der nominierten Massen 210,- Euro und hoffen auf die in Aussicht gestellte Superchance, einer von 25 endgültig ausgewählten Teilnehmern zu sein, die dann wirklich den „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ erhalten, wofür allerdings noch einmal ein Betrag von 2 900,- Euro zugunsten des Veranstalters fällig wird. Auf diese Art und Weise kamen 2006 rund 270 000,- Euro zusammen, womit sich jeder der Auserwählten seinen Preis teuer erkauft hat.
Fakten:
Es wird nicht öffentlich gemacht, nach welchen Kriterien die Nominierten ausgesucht werden.
Es wird nicht öffentlich gemacht, wie viele Nominierte es gibt.
Man darf sich als Nominierter nur "nominiert für den Designpreis der BRD" nennen, NACHDEM man die 210,- Euro bezahlt hat.
Ich finde, das alles spricht für sich.
Fenke
Mein Freund war auch schonmal nominiert - alle weiteren Schritte hätte er sich aber damals nie leisten können. Ich finde den Preis überaus überflüssig bis unverschämt. So werden keine Designer gefördert, so werden Designer geschröpft.
Karl
Hat der Mirko Borsche das nich auch schon doof gefunden?
…und gibt inzwischen der Deutsche Designpreis nich inzwischen Rabatt?
da war doch was…
Tanja
Also, wir waren letztes Jahr auch mit Slanted (und mit der Aromabar und einem Fixie-Rad) nominiert, haben dann aber nur Slanted bei dem Wettbewerb eingereicht. Ohne Erfolg. Diese ganze Wettbewerbsarie ist eh so eine Sache: Man macht gerne mit, weil man seine Arbeiten mit anderen Arbeiten vergleichen will und Wettbewerbe dazu eine gute Möglichkeit sind. Doch leider enden diese meist in einer Abzocke, viele weitere Kosten folgen (Jahrbucheintrag, Ausstellungsgebühr, Gebühr für Kommunikations-Maßnahmen,..). Nur die wenigsten Wettbewerbe sind umsonst oder human. Zu letzteren zähle ich die European Design Awards, die gerade zum zweiten Mal durchgeführt wurden, noch nicht bei den bekannten Rankings gelistet werden, aber dennoch bereits recht renommiert sind. Hier haben wir gerade mit Slanted einen Award in der Kategorie Magazine gewonnen. Es wurde zwar eine Gebühr für die Einreichung erhoben, jedoch nicht für den Katalogeintrag. Und der Katalog war, auch wenn er falsch gebunden war, schon zur Preisverleihung in Stockholm fertig!
Stefan
gebühren für die teinahme finde ich völig ok. allerdings sollten diese auch nicht zu hoch sein. bei erfolg zahlen zu müssen ist irgendwie nicht korrekt. es gibt nichts auf der welt wo man gewinnt und dann dafür noch zahlen muss. typisch designbranche...man solte zumindest die wahl haben. ja, ich will ins buch und zahle. oder nein ich verzichte auf die veröffentlichung im jahrbuch...oder so...dann wären diese aber relativ dünn...denke ich...
auf der anderen seite sind designpreise und das geld, dass man dafür ausgibt im hinblick auf die zukunft gut investiert, denn ich denke, dass es schon den ein oder anderen potentiellen kunden für eine zusammenarbeit überzeugt. ob der kunde auch eine höhere rechnung akzeptiert weil man ja schliesslich den deutschen designpreis gewonnen hat ist eine andere frage..
kein einfaches thema irgendwie...
viele grüsse aus hamburg
stefan
daniel perraudin
@ karl:
soweit ich weiß gibt es mittlerweile die möglichkeit die teilnehmergebühr aus wirtschaftlichen gründen erlassen zu bekommen (http://www.designpreis.de/index.php?id=1111) wie aber genau diese wirtschaftlichen gründe definiert sind, geht nicht daraus hervor. außerdem: jeder würde sich wohl gerne die gut 3000euro sparen (ob er sichs leisten kann oder nicht). es liegt meiner meinung nach nicht an den (jetzt) geänderten einreichbedingungen, sondern schlicht an den horrenden gebühren an sich...
Hub
Wenn das Unternehmen nicht mehr als 5 Mitarbeiter beschäftigt und die jährliche Bilanzsumme nicht mehr als 50000 Euro beträgt, können einen Erlass der Kosten beantragen.
So steht es in den Unterlagen.
H.A.
...wers nicht checkt, dass man hier ausgebeutet wird, oder an dieser Art von Ruhm&Ehre gefallen hat, und das zur Eigenwerbung verwendet (mehr ist das doch nicht oder?), soll meiner Meinung gerne zahlen –auch gerne noch mehr!
Diese ganze Geschichte mit Designpreisen / Awards etc. ist meiner Meinung sowieso nur Schall und Rauch. Wer gute Verbindungen zu den oberen tausend Designern hat, ist immer im Vorteil. Das sieht man ja wohl am deutlichsten am ADC, eine echte Witzveranstaltung, wenn man mich fragt, wie sich da die Juroren gegenseitig die Preise zuschieben. – und was manchmal ausgezeichnet wird, ist ja wohl doch mehr als fragwürdig – man denke nur an die Award-Arbeiten, die stets fiktiv von den Werberiesen eingereicht werden.
gutes design besticht doch nicht, nur weil in meinem Monitor ein goldener Nagel steckt!!!!!
(oder auf meinem Konto 3100€ fehlen)…
Hub
»Was glauben diese Leute eigentlich wer die sind, dass sie mir einen Preis verleihen wollen«
(Klaus Kinski, als man ihm den Deutschen Filmpreis verleihen wollte)
Gast
Auszug aus der Startseite designpreis.de:
*Er wird als »Preis der Preise« bezeichnet. Der Grund: Kein anderer Designpreis stellt ähnlich hohe Anforderungen an seine Teilnehmer.*
Wie wahr - vor allem finanzielle Anforderungen.
Zynischer geht´s nicht mehr!
Gast
lieber H.A.
das ist aber extremst pauschalisiert, was du dir da von der verletzten designerseele schreibst.. unsere kunden sind sehr stolz, wenn wir mit ihren arbeiten designpreise gewinnen. ein absoluter imagegewinn. wir gewinnen auch solche preise, sind aber weder in der jury, noch kennen wir die obersten zehntausend – wie ist das nur möglich???
Manuel
ist nicht viel mehr als ein Abklatsch vom red dot award ...
Gast
Wenn man bedenkt, dass bei dem red dot award mittlerweile schon waschmittelkartons ausgezeichnet werden... andy lebt :)
kai
2007 waren wir für den deutschen designpreis nominiert, sind dann aber abgesprungen, weil uns die kosten bei einem möglichen gewinn einfach zu teuer waren.....wir nehmen gerne ab und zu an wettbewerben teil, da ein möglicher award für uns und besonders für unsere kunden ein nettes sahnehäubchen im alltäglichen allerlei sind.
doch natürlich muss das kostenmäßig erträglich sein – und das isses beim deutschen designpreis einfach nicht.
Faire Preise gibts meiner Meinung nach beim Red Dot, IF und ED Award
Gast
Einreichungsgebühren sind immer fraglich,
aber soweit sie sich in einem normalen Rahmen bewegen ok, dies trift leider beim Deutschen Designpreis nicht zu.
Wenn man dann bedenkt, wer den Designpreis auslobt __ finde ich es eigentlich nur noch traurig, dass man mitlerweile das Gefühl hat, dass alles was vom Staat kommt, hat mit Abzocken zu tun.
Da muss man dann wirkich mal den Bayerischen Staatspreis loben, der ist nämlich für alle Teilnehmer umsonst, egal ob man gewinnt oder nicht.
Axel Becker
Das ist das Letzte!
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