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Typo London – Tag 3

 

Die Highlights des letzten Abends der Typo London waren auf jeden Fall wie schon berichtet der King Bansah, der für standing ovations sorgte. Aber auch Chip Kid, der die Abschlussrede hielt, sorgte für einen krönenden Abschluss der Typo London 2011. Angekündigt wurde er von Spiekermann mit den Worten: “He looks good, he dresses well and he is the best speaker I know”.

In der Logan Hall begann Mariana Willberg damit, Symphatien für die brasilianische Leichtigkeit und Unbesorgtheit zu wecken, die für sie auch eine wichtige Inspirationsquelle sind. Sie selbst kommt aus Brasilien und lässt diese Herkunft auch in ihre Arbeiten miteinfließen. So zeigte sie ihre Vorgehensweise u.a. bei dem redesign des Erscheinungsbildes des “Tate Modern Museum” in London. Ihre Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit Typografie und Architektur. Wie weit muss man die Typografie in den Hintergrund stellen um der Architektur nichts an Aussagekraft wegzunehmen? So setzte sie bei der Gestaltung des Museums »Schaulager« in Zürich die Typografie nur auf dem Boden ein.

In der Jeffrey Hall sprach heute u.a. Rian Huges. Er schaffte es tatsächlich in nur einer Stunde über 30 seiner Schriften vorzustellen und reiste mit uns durch die Schriftgestaltung von 1900 bis heute. Zu diesem Thema veröffentlichte er zwei Bücher, mit dem Titel “Device Fonts”. Er lässt sich von Comics inspirieren wie auch von Schriften im Alltag, wie bei der Schrift “Roadkill”, die sich auf chinesische Strassenbeschriftung zurückführen lässt. Für ihn sind Buchstaben wie eine Serie von verschiedenen Formen, mit denen man spielen kann, denen man aber auch auch genug Raum lassen muss.

Danach hielt Dan Rhatigan, der Senior Type Designer von Monotype Imaging UK, eine erfrischende Rede zu dem Thema “How I learned to stop worrying and love bad type”. Zugleich stellte er klar: “Don`t be a snob”. Damit möchte er sagen, dass man alle Buchstaben in all ihren Formen schätzen soll. Kritisch zu sein ist notwendig, aber dabei soll man seine Objektivität nicht verlieren. Vor allem soll man die Differenz zwischen dem eigenen Geschmack und dem Wunsch anderer Leute im Blick behalten. Also man soll nicht zu radikal gestalten, dass es nicht mehr nützlich sein kann. Die Kernaussage seiner Rede war, dass schlechte Typografie auch einen gute Inspirationsquelle sein kann. “Bad is a very subjective term.”

Zu guter Letzt sorgte Chip Kidd für gute Unterhaltung. Diesen Mann ließ man nicht umsonst die Abschlussrede halten. Er gestaltet seit 25 Jahren vor allem Buchcover und sorgte bei der Beschreibung seiner Arbeit dafür, dass sich auch die Reihe um Erik Spiekermann richtig kaputt lachte.

Am Schluss wurde verkündigt, dass die erste Typo London so ein guter Erfolg war, dass sie nächstes Jahr wieder stattfindet. Zu dem plant man eine Veranstaltung in San Francisco. Auch Slanted sprach man seinen Dank aus für die Unterstützung.

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