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Designing Design

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Gestern Abend hat der Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf zu einem Vortrag von Kenya Hara eingeladen. Kenya Hara erzählte über von ihm kuratierte Ausstellungen, die z.b. auch in Paris zu sehen waren. In Japan ist der Designer schon sehr bekannt, in Europa hingegen noch nicht umfassend. Das dürfte sich jetzt ändern, durch die Publikation „Designing Design”, die ihn und seine Arbeit und vor allem die Gedanken zu seiner Arbeit vorstellen. Das Buch ist nicht über ihn geschrieben, sondern von ihm selbst. Die Sprache ist Englisch, aber sehr gut verständlich geschrieben. Der Mann formuliert seine Gedanken einfach und verständlich, ohne den Gebrauch von den in Designerkreisen auch üblichen Worthülsen. Das Buch selbst ist sehr klar gestaltet und hat einen unglaublich schönen Einband. Wenn man den Schutzumschlag abmacht, ist es in weisses schimmerndes Leinen gebunden und die Typo ist weiß tiefgeprägt. Danke an Lars Müller für dieses wunderbare und äußerst empfehlenswerte Buch.

Text aus der Einladung:

Stellvertretend für eine neue Generation von Designern in Japan, erweist der 1958 geborene Kenya Hara seinen Mentoren Referenz, wenn er lange vernachlässigte japanische Symbole und Bilder in viele seiner Arbeiten einfliessen lässt. In «Designing Design» bringt Kenya Hara dem Leser die Bedeutung der Leere in der ästhetischen und philosophischen Tradition Japans nahe und führt anhand seiner eigenen Arbeiten vor, wie sich diese Kultur im zeitgenössischen Design umsetzen lässt. So hat er zum Beispiel die Programme für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Nagano 1998 gestaltet. Er fand 2001 auch Aufnahme in den Vorstand des japanischen Labels MUJI, wo er seither als Kommunikations- und Designberater das Erscheinungsbild dieses erfolgreichen Unternehmens wesentlich mitprägt. Kenya Hara, neben Naoto Fukasawa eine der führenden Gestalterpersönlichkeiten Japans, machte auch mit Wanderausstellungen wie «Re-Design: The Daily Products of the 21st Century» von 2000 auf sich aufmerksam.

Die Eintagsausstellung zeigt eine Vielzahl seiner wichtigsten Werke in Deutschland zum ersten mal im Original. Im Lars Müller Verlag ist ein Buch erschienen, das in der Ausstellung zu kaufen ist. (ISBN 978-3-03778-105-0 englisch, 474 S., 400 Farb-Abb., 50 Zeichnungen, gebunden)

Bei den nun folgenden Bildern handelt es sich um Kenya Haras Vorschlag für das Logo der Olympischen Spiele 2008 in China. Die Symbole im Kreis sind Piktogramme – so mag man diese hier wirklich nicht nennen – der einzelnen Sportarten.

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